Im Gespräch mit dem Online- und SEO-Profi Niels Dahnke darüber, wie manchmal mit Kennzahlen gelogen und betrogen wird… um Ziele zu erreichen oder seine Ideen zu untermauern. Lerne hier, wie du dies in deinem Arbeitsalltag erkennst. In dieser Folge geht es um den bewussten und unbewussten Umgang mit Kennzahlen, typische Fallstricke und Manipulationen im Reporting sowie die Bedeutung von sinnvoll ausgewählten, echten Leistungskennzahlen für Unternehmenserfolg.

In dieser Podcastfolge dreht sich alles um den oftmals fragwürdigen Umgang mit Kennzahlen in Unternehmen. Im Gespräch berichten die Gäste aus ihrer langjährigen Erfahrung, wie Zahlen in Unternehmen bewusst oder unbewusst falsch dargestellt und interpretiert werden, sei es aus Unvermögen, Tradition oder strategischem Eigeninteresse. Konkrete Beispiele zeigen: Manchmal werden fehlerhafte Excel-Reportings absichtlich nicht korrigiert, weil auf deren Basis Karrieren aufgebaut wurden. Kennzahlen werden gerne manipuliert, indem etwa Kurven in Präsentationen stets aufwärts gerichtet sein sollen – selbst wenn es um eigentlich positive Entwicklungen wie sinkende Klickkosten geht.

Der Podcast beleuchtet, dass Zahlen oft nicht nach wissenschaftlichen Grundsätzen aufbereitet werden. Beispielsweise wird bei Extrapolationen aus kleinen Stichproben auf Millionen geschlossen oder unwichtige Metriken als KPIs ausgegeben. Viele Reports werden mit immer neuen Zahlen aufgebläht, ohne auf die tatsächliche Relevanz für unterschiedliche Zielgruppen – etwa Geschäftsführung vs. Fachabteilung – zu achten. Es herrscht oft eine „Lehm- oder Permafrostschicht“ in den Unternehmen, in der entscheidende Informationen auf dem Weg nach oben herausgefiltert oder kosmetisch aufbereitet werden. Die Folge: Management-Entscheidungen basieren bisweilen auf unvollständigen oder bewusst geschönten Daten.

Im weiteren Verlauf sensibilisiert der Podcast für typische Manipulationen bei der Visualisierung von Daten: Achsen werden nicht beschriftet oder unpassend skaliert, irrelevante Vergleiche gezogen und Korrelationen als Kausalitäten verkauft – vom berühmten Kuchendiagramm mit unsinnigen Prozentwerten bis hin zu Scheinkorrelationen aus komplett unabhängigen Themenfeldern. Beispiele wie böse Diagramme bei den US-Präsidentschaftswahlen oder missverständliche Dashboards aus Beratungsprojekten unterstreichen das Problem.

Aber nicht jeder Fehler ist böse Absicht: In Unternehmen mit fehlender Fehlerkultur oder bei Change-Prozessen entstehen Widerstände, weil Mitarbeitende entweder Angst vor Fehlern oder Veränderungen haben. Auch Erfolgsmessungen auf Basis unpassender Kennzahlen – wie etwa Umsatz anstelle von Gewinn oder bloße Reichweite – führen dazu, dass Ziele zwar formal erreicht, aber nicht zum Unternehmenserfolg beitragen. Die Gäste räumen ein, dass Kennzahlen als Steuerungsinstrumente elementar sind, fordern jedoch den „Drilldown“: Jede Kennzahl sollte auf ihren Erfolgstreiber hinterfragt werden, um Nichtssagendes oder Manipulatives auszuschließen.

Abschließend halten die Moderatoren fest: Die Komplexität im Umgang mit Daten bleibt – einfache Lösungen über einzelne Zahlen gibt es selten. Viel wichtiger sei eine individuell zugeschnittene Zieldefinition und ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge. Transparenz, differenzierte Analysen und eine offene interne Kommunikation helfen, echte Fortschritte im Unternehmen zu erzielen, statt sich in aussagelosen oder sogar schädlichen Zahlenspielen zu verlieren.

erschienen in der Folge 83 im Unternehmenschemie-Podcast von und mit Dr. Oliver Ratajczak

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Dr. Oliver Ratajczak
Ratgeber für profitable Kundenbeziehungen und gute Unternehmenschemie bei  | oliver@deine-kundenbrille.de | unternehmenschemie.de

Mit über 25 Jahren internationaler Beratungserfahrung unterstützt Oliver mittelständische Geschäftsführer dabei, ihre Profitabilität zu steigern, Innovationspotenziale zu erschließen und wertvolles Wissen im Unternehmen nutzbar zu machen. Sein Fokus: praxisnahe Lösungen, die wirken – nicht nur auf dem Papier, sondern im Tagesgeschäft. Als Keynote-Speaker und Gastgeber des Unternehmenschemie-Podcasts teilt er regelmäßig erprobte Strategien und Impulse aus der Praxis. Du möchtest konkrete Herausforderungen angehen? Dann sprich Oliver einfach an.