Die Folge beleuchtet, warum Barcamps als interaktive und kostengünstige Alternative zu klassischen Konferenzen besonders wertvolle Weiterbildung bieten, da sie von und für die Teilnehmenden gestaltet werden.
In dieser Folge dreht sich alles um die Frage, wie sinnvolle und nachhaltige berufliche Weiterbildung aussehen kann und welche Rolle Konferenzen dabei spielen. Der Gastgeber schildert zunächst die eigene langjährige Erfahrung mit klassischen Fachkonferenzen: Bereits bei der Vorbereitung verführen bekannte Namen, spannende Vortragstitel und ein durchgeplantes Programm dazu, ein Konferenzticket zu kaufen – meist zu einem stolzen Preis. Vor Ort erlebt man eine Mischung aus inspirierenden Keynotes, weniger relevanten Sessions und vielen zufälligen Kontakten – doch viel von dem, was man mitnimmt, bleibt nach der Rückkehr ins Büro häufig auf der Strecke, weil der Alltag überhandnimmt. Die Vielzahl an Eindrücken und Ideen verflüchtigt sich im Tagesgeschäft, die Umsetzung bleibt oft aus.
Das zentrale Problem sieht der Gastgeber in der Konsumhaltung solcher Veranstaltungen: Man hört viel zu, kommt aber wenig ins direkte Handeln. Dies führt zum eigentlichen Thema: Gibt es eine überzeugende Alternative zur klassischen Konferenz? Ja – das Barcamp! Dieses innovative Veranstaltungsformat funktioniert ohne im Vorfeld festgelegtes Programm. Stattdessen treffen sich die Teilnehmenden am Barcamp-Tag, stellen sich und ihre Interessen kurz vor und entwickeln gemeinsam die Inhalte und Themen, die sie selbst am meisten bewegen. Jeder kann Vorschläge einbringen: vom vorbereiteten Impulsvortrag über offene Diskussionsrunden bis hin zu „Ask Me Anything“-Sessions. Je nach Interesse der Gruppe werden die Themen zeitlich und räumlich verteilt – so entsteht ein ganz individuelles und bedarfsgerechtes Programm.
Barcamps sind meist deutlich günstiger als klassische Konferenzen, da häufig Sponsoren die Organisation, Location und Verpflegung unterstützen. Der besondere Charme liegt in der aktiven Teilhabe: Jeder wird ermutigt, selbst eine Session anzubieten oder mitzugestalten. Die Grundregeln fördern eine offene Kommunikation auf Augenhöhe, Hierarchien treten in den Hintergrund. Es ist ausdrücklich erwünscht, die Session zu wechseln, wenn man nichts mehr beitragen oder lernen kann. So ist jede Session so groß oder klein wie sie eben ist – Hauptsache, die Teilnehmenden profitieren wirklich davon.
Das Angebot an Barcamps ist vielseitig und reicht von Business- und Managementthemen über Online-Marketing, Unternehmenskultur und interne Kommunikation bis zu Nischenthemen wie Literatur, Grillen oder Do-it-yourself. Sogar offene Barcamps ohne Oberthema gibt es – regelmäßig aktualisierte Übersichten finden sich online. Der Gastgeber selbst organisiert unter dem Namen „IcocoCamp“ regelmäßig themenspezifische Barcamps zu unternehmensinterner Kommunikation und Kollaboration.
Barcamps bieten nicht nur aktuelle Inhalte, sondern die einmalige Möglichkeit, gezielt Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen und sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen; durch die Interaktivität ist das persönliche Engagement besonders groß und das Gelernte bleibt nachhaltiger haften. Jeder nimmt neue Impulse mit – und meist auch die Motivation, etwas umzusetzen. Wer Weiterbildung sucht, die nicht ausschließlich aus Zuhören, sondern aus Mitmachen, Netzwerken und echtem Austausch besteht, sollte ein Barcamp ausprobieren. Der Gastgeber schließt mit der Einladung, sich einfach ein passendes Barcamp herauszusuchen und die Erfahrung selbst zu machen.
erschienen in der Folge 13 im Unternehmenschemie-Podcast von und mit Dr. Oliver Ratajczak
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