Nach #b0108: Ein Gespräch mit Gunter Dueck über
 Corona-Verleugnung, Instinkt-Entscheidungen & kriminelle Medien.

Die Folge beleuchtet, warum Menschen während der Corona-Pandemie und der Digitalisierung trotz wachsender Erkenntnisse an festgefahrenen Meinungen festhalten und wie Vertrauensverlust sowie impulsives Handeln sachlichen Diskurs erschweren.

In dieser Podcastfolge diskutieren Dr. Oliver Ratajczak und der Gast (offenbar Gunter Dueck) die gesellschaftlichen Dynamiken im Kontext der Corona-Pandemie und Digitalisierung und nehmen dabei insbesondere das Phänomen unter die Lupe, dass sich die Gesellschaft immer stärker in Lager spaltet, die zunehmend unversöhnlich gegeneinander stehen. Der Podcast hebt hervor, wie schwer es Menschen fällt, ihre anfänglichen Instinktreaktionen – oft geprägt von Angst oder Verharmlosung – durch neue Fakten und Erkenntnisse zu hinterfragen und gegebenenfalls zu korrigieren. Kahnemanns Modell von System 1 (intuitives, impulsives Denken) und System 2 (langsames, analytisches Denken) dient als Erklärungsmodell: Die meisten Menschen bleiben bei ihrer ersten, gefühlsmäßigen Meinung und scheuen den intellektuellen Aufwand, Fakten sorgfältig abzuwägen.

Ein weiteres zentrales Thema ist der allgemeine Vertrauensverlust: in Medien, Politik und auch in die Wissenschaft. Die Folge beschreibt, dass Menschen dazu neigen, Informationen und Einschätzungen von Personen zu glauben, die ihnen persönlich sympathisch oder politisch nahestehen – unabhängig von deren fachlicher Qualifikation. Empirische Fakten, wie etwa die Anzahl der Teilnehmer an einer Demo, werden nicht mehr als objektiv akzeptiert, sondern geglaubt wird dem, was ins Weltbild passt. Die Diskutierenden beleuchten, wie Medien mit ihrer Berichterstattung zur weiteren Polarisierung beitragen, indem sie extreme Positionen verstärken und Einzelfälle herausheben.

Die Problematik der Studienqualität, besonders bei der rasanten Veröffentlichung von Untersuchungen im Zusammenhang mit Corona, wird kritisch beleuchtet: Vieles geschieht mit „heißer Nadel gestrickt“. Viele wissenschaftliche Studien, etwa Masterarbeiten oder Umfragen, taugen nur begrenzt zur Wahrheitsfindung, werden aber medial oft überhöht. Das Verständnis dafür, wie echte, belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse zustande kommen und wie langwierig solide Forschung ist, fehlt oft. Darüber hinaus gehen die Gesprächspartner auf das Gefangenendilemma und den allgemeinen Druck zu immer mehr Leistungen (auch im Wissenschaftsbetrieb) ein, was Verfälschungen und Manipulationen Vorschub leisten kann.

Bezeichnend für die Zeit ist, dass sogar einfach feststellbare Tatsachen, wie die Größe von Menschenmengen, nicht mehr allgemeiner Konsens, sondern Gegenstand hartnäckiger Diskussionen sind. Es wird erläutert, dass dieses Misstrauen und die Fragmentierung von Meinungen letztlich auch praktische Folgen für die Pandemiebewältigung und andere große gesellschaftliche Herausforderungen haben: Denn wo es keinen Konsens mehr über Grundtatsachen gibt, wird gemeinschaftliches Handeln erschwert.

Abschließend plädieren die Diskutierenden für mehr Verantwortlichkeit und einen reflektierteren Umgang mit Unsicherheiten. Angesichts noch vieler offener Fragen – etwa zu den echten Folgewirkungen und Langzeitschäden von Corona – empfiehlt es sich, Vorsicht walten zu lassen und Masken zu tragen, statt sich in vermeintlichen Wahrheiten zu verschanzen. Es bleibt der Appell, offen für neue Erkenntnisse zu bleiben, sorgfältiger zu prüfen, differenziert zu urteilen und sich bewusst zu machen, wie Meinungen entstehen und welche Rolle Emotionen sowie Gruppenzugehörigkeiten dabei spielen.

Dein Coffee Talk mit Dr. Oliver Ratajczak: https://unternehmenschemie.de/coffee-talk/ | Weitere Folgen des Unternehmenschmemie-Podcasts: https://unternehmenschemie.de/podcast/

erschienen in der Folge 109 im Unternehmenschemie-Podcast von und mit Dr. Oliver Ratajczak

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Dr. Oliver Ratajczak
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Mit über 25 Jahren internationaler Beratungserfahrung unterstützt Oliver mittelständische Geschäftsführer dabei, ihre Profitabilität zu steigern, Innovationspotenziale zu erschließen und wertvolles Wissen im Unternehmen nutzbar zu machen. Sein Fokus: praxisnahe Lösungen, die wirken – nicht nur auf dem Papier, sondern im Tagesgeschäft. Als Keynote-Speaker und Gastgeber des Unternehmenschemie-Podcasts teilt er regelmäßig erprobte Strategien und Impulse aus der Praxis. Du möchtest konkrete Herausforderungen angehen? Dann sprich Oliver einfach an.