Im Gespräch mit Harald Wolfram Klein geht es um authentische berufliche Entwicklung, Selbstreflexion und die fünf zentralen Faktoren, um Zufriedenheit und persönlichen Erfolg im Job zu finden.
In dieser Folge dreht sich alles um individuelle Entwicklung und erfüllte Karrieren im Unternehmen. Im Gespräch mit Harald Wolfram Klein, einem erfahrenen Experten für Personalentwicklung, wird schnell klar: Beruflicher Erfolg ist weit mehr als Karriereleitern erklimmen – es geht um Sinn, Zufriedenheit und das Leben der eigenen Stärken im passenden Umfeld. Harald schildert seinen eigenen Weg vom Ingenieur zur Personalentwicklung und wie ein Change-Prozess aus der Praxis ihn begeisterte, aktiv Veränderung und Wachstum in Unternehmen zu gestalten.
Personalentwicklung umfasst laut Harald verschiedenste Rollen – von der Verwaltung bis zum „Gärtner“, der Wachstum ermöglicht und Mitarbeiter zur Selbstentfaltung anregt. Entscheidend für erfolgreiche Entwicklung im Unternehmen ist für ihn, dass jeder Mitarbeitende lernt, was ihn wirklich motiviert, welche Stärken und Interessen vorhanden sind und welche Rahmenbedingungen individuelles Gedeihen ermöglichen. Wenn diese Faktoren erfüllt sind, profitieren nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Unternehmen enorm: Die Leistungsbereitschaft steigt, die Qualität der Arbeit verbessert sich und letztlich erlebt auch der Kunde eine gelungene Unternehmenskultur.
Basierend auf dem gemeinsam mit seiner Frau geschriebenen Buch „Karrieremachen“, stellt Harald ein praxisnahes Modell mit fünf „Fingern“ vor, die für die wichtigsten Karriereschritte stehen:
1. Daumen – Profil schärfen: Finde heraus, was dir wirklich wichtig ist, was dich antreibt und wo deine Talente liegen.
2. Zeigefinger – Ziele fokussieren: Entwickle für dich einen klaren Plan und bring eigene Vorschläge in Gespräche mit der Führungskraft ein, statt passiv auf Entwicklung zu hoffen.
3. Mittelfinger – Innere Mitte finden: Beschäftige dich ehrlich mit deinen Beweggründen und lerne, mit Herausforderungen und Ängsten konstruktiv umzugehen, um Selbstvertrauen aufzubauen.
4. Ringfinger – Nach außen strahlen: Lege Wert auf Haltung, Wertschätzung, Vertrauen und klare Kommunikation – Eigenschaften, die in Führungsrollen besonders wichtig sind.
5. Kleiner Finger – Beziehungen pflegen: Netzwerken und gekonnte Selbstpräsentation sind entscheidend, um attraktive Aufgaben und neue Chancen zu erhalten.
Harald betont die Bedeutung von Selbstverantwortung: Nur wer aktiv überlegt, was er selbst beitragen kann und sich nicht auf „das Unternehmen“ oder „den Chef“ verlässt, findet langfristig Zufriedenheit und Anerkennung. Überstunden allein sind kein Indikator für Talent oder Förderung; viel wichtiger ist ein klarer Mehrwert im Team und für das Unternehmen.
Spannend wird auch diskutiert, wie persönliche Klarheit und wertschätzende Führung direkt auf die Kundenerfahrung einzahlen: Wer gern zur Arbeit geht und sich gesehen fühlt, wirkt positiv auf Kollegen und Kunden. Selbst scheinbar wenig geschätzte Aufgaben können durch Sinnvermittlung und Anerkennung erfüllend werden – was ein Beispiel aus einer Stadtverwaltung eindrucksvoll zeigt.
Das Gespräch liefert somit praktische Anstöße für Mitarbeitende und Führungskräfte gleichermaßen, den Arbeitsalltag aktiver, sinnstiftender und erfolgreicher zu gestalten – individuell und im Gesamtsystem Unternehmen.
erschienen in der Folge 108 im Unternehmenschemie-Podcast von und mit Dr. Oliver Ratajczak
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