Die Folge diskutiert, ob traditionelle Mitarbeiterzeitungen noch zeitgemäß sind, und empfiehlt interaktive, hybride Kommunikationsplattformen statt rein redaktioneller Inhalte, um interne Kommunikation zu verbessern.
In dieser Folge steht die Frage im Fokus, ob die klassische Mitarbeiterzeitung heute noch eine sinnvolle Rolle in der internen Kommunikation von Unternehmen spielt oder ob es bessere Alternativen gibt. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass mit wachsender Unternehmensgröße und zunehmender Dezentralisierung die interne Kommunikation zunehmend herausfordernd wird. Gerade wenn Mitarbeitende an verschiedenen Standorten arbeiten oder beispielsweise im Außendienst tätig sind, sinkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Kommunikation leidet. Klassische Informationskaskaden über verschiedene Hierarchieebenen können zu Informationsverlust oder -verfälschung führen. Um diese Probleme zu adressieren, wurde einst die Idee der Mitarbeiterzeitung entwickelt – ein von einer Redaktion gestaltetes Medium, das Neuigkeiten, Strategien und Visionen des Unternehmens an die Belegschaft kommuniziert.
Zu den Vorteilen der Mitarbeiterzeitung zählt deren Funktion als zentrales Sprachrohr sowie der strukturierte Informationsfluss. Allerdings bringen klassische Printprodukte erhebliche Nachteile mit sich: Sie sind aufwendig zu produzieren, kostenintensiv im Druck und Vertrieb, wenig interaktiv und infolge langer Produktionszeiten oft nicht aktuell. Im digitalen Zeitalter stellt sich daher die Frage, ob ein einfacher Wandel von der gedruckten zur digitalen Form – etwa als PDF – ausreicht, um die Ansprüche an moderne, schnelle und interaktive Kommunikation zu erfüllen. Der Podcast-Host betont, dass dies nur ein halber Schritt wäre. Viel wichtiger sei, die Mitarbeiterzeitung grundsätzlich neu zu denken und hybride Lösungen mit einem höheren Grad an Interaktivität anzubieten.
Empfohlen wird ein Modell, das redaktionell erstellte und von Mitarbeitenden selbst veröffentlichte Inhalte kombiniert. Gerade die Chance, dass sich alle Hierarchieebenen – vom Vorstand bis zu einzelnen Teams – unmittelbar und direkt austauschen können, hebt die interne Kommunikation auf eine neue Ebene. Entsprechende Plattformen können zum Beispiel moderne Intranet-Lösungen oder Unternehmenswikis sein, die schnelle, offene und auch informelle Informationstransfers ermöglichen. Vielfach existieren im Unternehmen ohnehin bereits inoffizielle Kommunikationskanäle wie WhatsApp-Gruppen oder der sogenannte Flurfunk; diese könne und solle man durch offizielle, datenschutzkonforme und attraktive digitale Lösungen ersetzen.
Ein häufiges Argument für die vollständige redaktionelle Kontrolle sei das Bedürfnis nach Übersicht und Qualitätssicherung. Der Host hält dagegen, dass die interne Kommunikation ohnehin nie zu hundert Prozent steuerbar sei. Daher sei es mutig und sinnvoll, Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, Inhalte selbst einzubringen – auch wenn sie nicht „perfekt“ formuliert sind. Im Ergebnis steigert das die Geschwindigkeit des Informationsaustauschs, die Identifikation und die gegenseitige Beteiligung.
Für die praktische Umsetzung verweist die Folge auf weitere Inhalte zu Einflussfaktoren interner Kommunikation auf das Kundenerlebnis, Kostenschätzungen für moderne Intranets, kostenfreie Social-Intranet-Lösungen und die produktivitätssteigernde Wirkung sozialer digitaler Plattformen. Abschließend lautet das Fazit: Die Mitarbeiterzeitung hat keineswegs ausgedient – vorausgesetzt, sie ist klug konzipiert, offen, modern, interaktiv und erlaubt Beiträge verschiedener Gruppen, ohne auf rein redaktionelle Inhalte zu setzen. Ziel muss eine zentrale und attraktive digitale Umgebung sein, auf der sich Mitarbeitende aller Ebenen vernetzen, austauschen und auch mit der Führung direkt kommunizieren können. Nur so gelingt eine lebendige, agile und zukunftsfähige Kommunikation im Unternehmen.
erschienen in der Folge 48 im Unternehmenschemie-Podcast von und mit Dr. Oliver Ratajczak
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