Die Folge sensibilisiert dafür, wie wichtig es für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden ist, den Wettbewerb und aufkommende Marktveränderungen aufmerksam zu beobachten, um nicht von disruptiven Entwicklungen überrascht zu werden.

In dieser Folge geht es darum, wie entscheidend es für Unternehmen ist, potenzielle Risiken und Veränderungen im Marktumfeld frühzeitig zu erkennen – sinnbildlich gesprochen, den „Eisberg“ auf dem eigenen Kurs nicht zu übersehen. Anhand des berühmten Titanic-Bildes macht Dr. Oliver Ratajczak deutlich, wie verheerend es sein kann, wenn Unternehmen zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind und dadurch Gefahren und Trends im Marktumfeld erst bemerken, wenn es bereits zu spät ist.

Als Berater mit viel Erfahrung in verschiedenen Branchen, vor allem im Bereich profitable Kundenbeziehungen, berichtet Oliver von seinen Eindrücken in Workshops, Seminaren und Veranstaltungen. Dabei fällt ihm immer wieder auf, dass Firmen oft ein zu starkes Binnenfokus entwickeln und Marktveränderungen oder neue Wettbewerber zu wenig wahrnehmen. Er betont, wie wichtig es ist, auf verschiedene Ebenen im Unternehmen – von Mitarbeitenden bis hin zum Vorstand – zu beobachten, wie sensibel man dort für Veränderungen im Wettbewerb und im Kundenverhalten ist. Selbst aus Fehlern in der eigenen Gründungserfahrung hat Oliver gelernt, wie fatal es ist, den Markt aus den Augen zu verlieren: Während sein zweites Startup sich zu sehr auf sich selbst konzentrierte, kam mit Davanda ein starker Wettbewerber auf den Markt und setzte sich letztlich durch – eine Lektion, die er sich bewahrt hat.

Oliver schildert anschaulich ein Praxisbeispiel aus einer internen Veranstaltung der Finanzbranche. Als er fragt, wer sich mit dem Kontoeröffnungsprozess des Fintechs N26 beschäftigt hat, erntet er von Bankmitarbeitenden ratlose Blicke – viele hatten vom aufstrebenden Wettbewerber noch nicht einmal den Namen gehört. Dabei ist N26 bereits 2019 zum wertvollsten deutschen Finanzstartup (Unicorn) mit Millionen Kunden avanciert. Dieses Unwissen im direkten Wettbewerbsumfeld sieht Oliver als typisches Problem: Gerade wenn Marktteilnehmer wie Startups die eigenen jungen Kunden abwerben, ist es von zentraler Bedeutung auch für etablierte Unternehmen, solche Entwicklungen frühzeitig zu bemerken und innerbetrieblich sichtbar zu machen.

Er appelliert, Wettbewerbsbeobachtung nicht als reine Management-Aufgabe zu sehen, sondern die Erkenntnisse daraus allen Mitarbeitenden zugänglich zu machen. Nur so kann die notwendige Sensibilität und Motivation geschaffen werden, sich weiterzuentwickeln und Wettbewerbern nicht den Markt zu überlassen. Gerade bei disruptiven Innovationen reicht es nicht, gelegentlich die Konkurrenz zu beobachten; vielmehr muss dieses Wissen kontinuierlich und verständlich ins Unternehmen kommuniziert werden – trotz des hektischen Alltags mit übervollen Postfächern und zahlreichen Meetings.

Dr. Oliver Ratajczak gibt schließlich keine Patentlösung vor, wie dies in jedem Unternehmen konkret umgesetzt werden sollte, regt aber eindringlich dazu an, Methoden zu finden, damit relevante Markt- und Wettbewerbsinformationen im gesamten Unternehmen ankommen. Denn letztlich bedeuten veränderte Wettbewerbsbedingungen auch eine Aufforderung zum Lernen und zur Weiterentwicklung – im besten Fall als Ansporn und Inspiration, das eigene Unternehmen erfolgreich und zukunftssicher zu gestalten.

erschienen in der Folge 76 im Unternehmenschemie-Podcast von und mit Dr. Oliver Ratajczak

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Dr. Oliver Ratajczak
Ratgeber für profitable Kundenbeziehungen und gute Unternehmenschemie bei  | oliver@deine-kundenbrille.de | unternehmenschemie.de

Mit über 25 Jahren internationaler Beratungserfahrung unterstützt Oliver mittelständische Geschäftsführer dabei, ihre Profitabilität zu steigern, Innovationspotenziale zu erschließen und wertvolles Wissen im Unternehmen nutzbar zu machen. Sein Fokus: praxisnahe Lösungen, die wirken – nicht nur auf dem Papier, sondern im Tagesgeschäft. Als Keynote-Speaker und Gastgeber des Unternehmenschemie-Podcasts teilt er regelmäßig erprobte Strategien und Impulse aus der Praxis. Du möchtest konkrete Herausforderungen angehen? Dann sprich Oliver einfach an.