Ein gelungenes Betriebsklima entsteht durch offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen, sinnvolle Aufgabenverteilung und gezielte kleine Maßnahmen, die Zusammenarbeit und Motivation aller im Unternehmen dauerhaft stärken.
In dieser Podcastfolge liegt der Fokus auf den entscheidenden Faktoren für ein gutes Betriebsklima und eine produktive Zusammenarbeit in Unternehmen. Aus jahrzehntelanger praktischer Erfahrung zeigt der Referent auf, dass die größte Herausforderung fast immer in der Kommunikation zwischen Abteilungen, Bereichen und Teams steckt – unabhängig von der Unternehmensgröße oder Branche. Häufig gibt es Missverständnisse, weil Chefs nicht klar kommunizieren oder Mitarbeitende sich nicht trauen, Probleme offen anzusprechen. Daraus entstehen Silos, die die Zusammenarbeit erschweren und zu einer Atmosphäre führen, in der Leute sich nicht wohlfühlen und ihre Arbeit am liebsten schnell hinter sich bringen möchten.
Entscheidend für ein positives Arbeitsklima ist, die Gefühle der Mitarbeitenden ernst zu nehmen. Ein Unternehmen funktioniert am besten, wenn Menschen sich morgens auf die Arbeit freuen, was häufig daran scheitert, dass Über- oder Unterforderung, fehlendes Vertrauen oder unklare Ziele herrschen. Oft liegt das Problem in klassischen Hierarchien und einer Kommunikation, die sich an Berichtslinien orientiert, statt an den tatsächlichen Bedürfnissen der Teams. Die eigentliche Magie, so betont der Referent, beginnt im Umgang nach erfolgtem Kauf – genau dort, wo Stammkundenbindung und Service beginnen. Viele Unternehmen fokussieren sich jedoch nur auf schnelle Abschlüsse statt auf nachhaltige Beziehungen, sowohl zu Kunden als auch zu Mitarbeitenden.
Die Folge: Gutes Klima im Betrieb sorgt nicht nur für zufriedenere Mitarbeitende, sondern steigert die Qualität und Produktivität der Arbeit und reduziert Fluktuation – ein Wettbewerbsvorteil im Kampf um Fachkräfte. Die Hauptquellen für Unzufriedenheit sind neben Überforderung (zum Beispiel durch das sogenannte Peter-Prinzip) und Unterforderung auch fehlendes Vertrauen und unklare Unternehmensziele. Menschliche Unterschiede, wie verschiedene Persönlichkeitstypen oder Hochsensibilität, gilt es genauso zu berücksichtigen wie die individuellen Lebensrealitäten der Mitarbeitenden.
Konkrete Tipps für Führungskräfte sind daher: Fördert bereichsübergreifende Kommunikation, etwa durch Social Intranets, Wikis oder organisierte Blind Dates in Form von Kaffeepausen. Wertschätzt und schont die Zeit eurer Kolleginnen und Kollegen – weniger E-Mails im CC, klarere Agenden für Meetings und die Asynchronisierung von Entscheidungsfindungen entlasten den Arbeitsalltag erheblich. Halte Ordnung und sorgt für sinnvollen Wissenszugang im Unternehmen, damit nicht ein Großteil der Arbeitszeit mit Suchen verloren geht.
Im Alltag helfen kleine, praktische Tricks: Die symbolische Wäscheklammer am Revers signalisiert „Nicht stören“, Lobhudelwände mit Post-its machen Erfolge sichtbar und stärken das Miteinander. Wertschätzende, freundliche und präzise Kommunikation, frei von unnötigen Abkürzungen, sorgt dafür, dass wirklich alle erreicht werden und Missverständnisse abnehmen. Konflikte und Missstimmungen werden am besten zeitnah und direkt unter vier Augen geklärt, bevor sie sich im Team verfestigen.
Grundsätzlich gilt: Authentizität auf allen Ebenen, persönliche Kontakte und der ehrliche Dialog auch über Hierarchiegrenzen hinweg bringen Menschen im Unternehmen zusammen und steigern die Motivation. Kleine gemeinsame Rituale wie Kaffeepausen oder abteilungsübergreifende Treffen fördern das Verständnis füreinander und bilden die Grundlage für echte Zusammenarbeit.
Fazit: Die Verbesserung des Betriebsklimas ist kein einzelnes Event, sondern ein kontinuierlicher Prozess aus vielen kleinen, bewussten Schritten, an dem Führungskräfte wie Mitarbeitende gleichermaßen mitwirken. Es sind die alltäglichen Gesten, die offene Kommunikation und gelebte Wertschätzung, die Unternehmen wirklich voranbringen.
erschienen in der Folge 55 im Unternehmenschemie-Podcast von und mit Dr. Oliver Ratajczak
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